Aktualisiert am 12. Juli 2024·in Geld im Alltag, Unbezahlbares Wissen·6 Minuten Lesezeit

Trink­geld im Urlaub - das solltest du wissen

Beim Thema Bezahlen im Urlaub geht's immer um die Frage, wie viel Trinkgeld angemessen ist. 💸 Weil es da manchmal große kulturelle Unterschiede gibt, schauen wir uns heute die wichtigsten Urlaubsdestinationen genauer an. So tappst du beim Servicepersonal nicht ins Fettnäpfchen! 😬

Endlich Urlaub! Das heißt für die meisten von uns: Laptop und am besten auch alle Gedanken an die Arbeit abschalten und Genießer-Modus an. Jetzt ist Abwechslung zum schnöden Alltag angesagt - egal, ob das spannende Aktivitäten oder entspanntes Nichtstun ist.

Was die meisten Urlaube und Reisen gemeinsam haben: sie kosten Geld. Nicht nur Anreise, Unterkünfte und Ausflüge wollen bezahlt werden, sondern natürlich auch die Versorgung vor Ort. Und was gibt es Schöneres, als beim Essen gehen die kulinarischen Spezialitäten der Region zu verkosten oder sich den einen oder anderen Drink in einer Bar zu gönnen?

Welcher Betrag ist beim Trinkgeld im Restaurant angemessen?

Eines gleich vorneweg: Wenn du außerhalb von Österreich, Deutschland und der Schweiz mit einer größeren Gruppe unterwegs bist, dann solltet ihr gleich gemeinsam zahlen - und dann erst im Nachgang untereinander die Kosten aufteilen. In den meisten Urlaubsländern kommt ein genaues Aufteilen der Rechnung nämlich gar nicht gut an!

Frankreich: Trinkgeld ist nicht ganz freiwillig

Trinkgeld ist in Frankreich eine nur teilweise freiwillige Angelegenheit. Denn meistens ist in der Rechnung schon eine Servicepauschale von rund 15% enthalten - erkennen kannst du das am Begriff "Service comprise 15%". 🧾

Natürlich freuen sich die Kellner*innen aber trotzdem, wenn du noch etwas obendrauf legst. Hier ist allerdings der Zeitpunkt wichtig: gleich beim Bezahlen aufzurunden ist nicht üblich. Also lass am besten noch etwas Kleingeld auf dem Korb oder Teller mit der Rechnung zurück, wenn du vom Tisch aufstehst.

Italien: Trinkgeld nur bei besonderer Zufriedenheit

Ähnlich geht es in Italien zu: auch hier wird mit dem "coperto" eine Art Grundgebühr für Besteck und Brot bereits auf der Rechnung angeführt. 🍞

Wenn der Service besonders gut war, kannst du natürlich zusätzlich 1 - 2 Euro auf dem Tisch zurücklassen.

Griechenland: Trinkgeld immer in bar bezahlen

Auch in Griechenland kommt die Rechnung in einem Korb, Teller oder Ähnlichem auf den Tisch - manchmal auch noch in Begleitung einer Runde Ouzo. 🥃 Hier gilt ein Richtwert von etwa 10% des Gesamtbetrags, in den landestypischen Tavernen reicht auch ein Aufrunden aus.

Du zahlst gerne bargeldlos mit Karte? Dann achte nur darauf, dass du das Trinkgeld wirklich in physischer Form auf dem Tisch zurücklässt. So kannst du besser sicherstellen, dass auch wirklich der*die liebe Kellner*in dein Dankeschön bekommt.

Spanien und Portugal: nur größere Münzen sind willkommen

Kennst du den Spruch "Kleinvieh macht auch Mist"? Den solltest du auf der iberischen Halbinsel nicht unbedingt anwenden - wer unter 1 Euro Trinkgeld gibt, gilt als unhöflich und sollte es dann besser ganz bleiben lassen. 🤑

Im Allgemeinen sind in Restaurants 5-10% des Rechnungsbetrags üblich. In Portugal wird in Bars kein Trinkgeld erwartet, in Spanien dagegen schon.

Großbritannien und Irland: Drink spendieren statt Geld zurücklassen

In den Pubs ist Trinkgeld eher unüblich - wenn du dich bei der*dem Barkeeper*in bedanken möchtest, dann spendiere am besten gleich ein Bier. 🍺 

Auch hier ist das Aufteilen der Rechnung ein No-Go: wer mit Freunden ins Pub geht und an der Bar Getränke bestellt, zahlt gleich die ganze Runde. Natürlich wird aber erwartet, dass sich die anderen dann im Laufe des Abends revanchieren.

Beim Essengehen im Restaurant hingegen bist du mit etwa 10% Trinkgeld auf einem guten Weg. In Großbritannien wird hin und wieder eine "service charge“ verrechnet, dann ist kein Trinkgeld mehr notwendig.

Skandinavien: ein ehrliches Danke freut auch

Auch wenn in den nordischen Ländern in der Rechnung eine Servicepauschale schon inkludiert ist, ist ein Aufrunden von bis zu 5% in Norwegen, Dänemark und Finnland gern gesehen. Üblicher ist es aber, sich ausgiebig beim Servicepersonal zu bedanken.

In Schweden ist das Trinkgeld etwas von der Tageszeit abhängig: Je später am Tag, desto eher wird Trinkgeld erwartet. ⌚

USA und Kanada: der "tip" ist ein Muss

Für die Kellner*innen macht das Trinkgeld einen großen Teil des ansonsten sehr niedrigen Lohns aus, weshalb 15-25% Trinkgeld unbedingt erwartet werden. Das gilt auch bei Essensbestellungen! 🍕

Wundere dich übrigens nicht, wenn du gleichzeitig mit dem Abräumen der leeren Teller schon die Rechnung präsentiert bekommst: die Tische sind zum Essen da, die Bar zum gemütlichen Beisammensitzen danach!

Thailand und Malaysia: westliche Orientierung auch beim Trinkgeld

Im thailändischen Restaurant liegst du mit etwa 10% des Rechnungsbetrags richtig. Bei sehr günstigen Rechnungen solltest du trotzdem etwas aufpassen: ein Trinkgeld von weniger als 10 Baht (ca. 30 Cent) wird als Beleidigung aufgefasst. In Malaysia ist Trinkgeld hingegen eher nicht üblich. Oft ist eine „service charge“ bereits im Preis inbegriffen.

Japan und China: guter Service ist Ehrensache, Trinkgeld eine Beleidigung

In Japan solltest du beim Thema Trinkgeld besonders vorsichtig sein und lieber eine andere Form der Anerkennung wählen. Denn Trinkgeld gilt als anmaßende Beleidigung für beide Seiten. 🤬 Besser ist es, wenn du deine Origamikünste trainierst und die Rechnung hübsch gefaltet auf dem Tisch hinterlässt.

Während in China in den Touristenzentren etwa 10% gern gesehen sind, wird Trinkgeld auf dem Land als beleidigend empfunden.

Türkei und Nordafrika: kein Trinkgeld ist keine Option

10% Trinkgeld - auch "Bakschisch" genannt - werden in der Türkei überall erwartet. 💰 Wer sich nicht erkenntlich zeigt, gilt als unhöflich. In Nordafrika sind etwa 10% üblich.

Was übrigens überall auf der Welt gleich ist: wenn du nur dein Kleingeld loswerden und Kleinstbeträge als Trinkgeld geben möchtest, dann lass es lieber ganz sein. 🌎 Denn offensichtlicher Geiz gilt immer als Beleidigung!

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Daniela

Daniela

Unsere Autorin Daniela ist immer auf der Suche nach Neuigkeiten aus der Finanzwelt und nimmt dich dabei gerne auf ihre Reise mit.

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