Aktualisiert am 15. März 2022·in Unbezahlbares Wissen·7 Minuten Lesezeit

Geld­schöpfung verständlich erklärt

Jede*r von uns hat das Geld in der Geldbörse oder auf der Bankkarte immer bei sich. Aber hast du dich schon einmal gefragt: Woher kommt das Geld eigentlich? 🧐 Hier erfährst du, was Geldschöpfung genau ist.

Kleinkind steckt Münze in Sparschwein auf Sofa

Die Antwort ist ganz einfach: Das Geld kommt aus der Zentralbank. 🏦 Bei uns ist das die Österreichische Nationalbank. Dort werden nämlich Geldscheine gedruckt und Münzen geprägt. Das heißt, das Bargeld bekommt dort die Form, die du auch kennst. 💶 Andere Banken dürfen in Österreich kein Geld drucken.

Aber auch auf deinem Konto liegt Geld. 💳 Das nennt man Buchgeld oder Giralgeld - beide Begriffe bedeuten das gleiche, nämlich Geld in Form von Kontoguthaben.

Damit kannst du bargeldlos zahlen. Also Überweisungen tätigen, online bestellen oder mit deiner Bankkarte zahlen. Physisches Geld in Form von Scheinen oder Münzen ist dazu also nicht nötig. 🖐 Aktuell ist kontaktloses Zahlen ja besonders wichtig. Kontaktlos zahlen kannst du mit deinem Smartphone und unserer brieftasche99 (beim konto99) und natürlich auch mit deiner Bankkarte.

Geldschöpfung - Geld aus dem Nichts?

Was das alles mit Geldschöpfung zu tun hat? Bei Geldschöpfung wird die Geldmenge in einer Volkswirtschaft erhöht. Das sind alle Haushalte, Unternehmen und Einrichtungen in einem Land. Und ein Großteil dieser Geldmenge ist Buchgeld (Giralgeld) und damit auch "Kredit" - es liegt also auf einem Konto.

Wie genau funktioniert Geldschöpfung also bei uns? Ganz einfach: Sobald du von der Bank einen Kredit bekommst, schreibt die Bank dir diesen Kredit-Betrag auf deinem Konto gut. Den kannst du dann ausgeben. Diesen Betrag musste die Bank aber vorher nicht in Form von Banknoten drucken. Er wurde nämlich einfach elektronisch erzeugt.

Zusätzlich zu der schon vorhandenen Geldmenge wird jetzt also auch neues Geld verwendet. So kommt es zu einer Geldvermehrung und es gibt im ganzen Land mehr Geld als davor.

Entsteht so wirklich "Geld aus dem Nichts"? Nein, natürlich nicht! 😁 Die Bank vertraut dir ja, dass du deinen Kredit und damit das Buchgeld in einem bestimmten Zeitraum zurückzahlst. So sinkt die Geldmenge wieder.

So funktioniert Geldpolitik

Die Zentralbank macht Geldpolitik. Sie steuert also, wie viel Geld es in einem Land gibt. Wofür das gut sein soll? So wird die Geldmenge im Gleichgewicht gehalten und es ist immer genügend Geld im Umlauf. Wichtig ist aber, dass nicht zu viel Inflation entsteht.

Erhöhen sich die Güterpreise allgemein, und nicht nur die Preise einzelner Produkte, so spricht man von „Inflation“. Ein Euro ist dann weniger wert als zuvor.

Europäische Zentralbank

Die Inflation und die Wirtschaft in Österreich sollten also immer ausgeglichen sein. Denn die Wirtschaft wird angekurbelt, wenn mehr Geld da ist und die Menschen mehr kaufen können. Sobald die Inflation allerdings zu stark steigt, können sich die Menschen für ihr Geld nicht mehr so viel kaufen.

Welche Rolle spielt die Zentralbank bei der Geldschöpfung?

Jede Geschäftsbank in Österreich hat ein Konto bei der Zentralbank (also der Österreichischen Nationalbank). Von dem Guthaben in Form von Giralgeld kann sie Geld abheben, wenn sie es benötigt. Das wird dann wiederum in Bargeld ausbezahlt und zur Geschäftsbank transportiert. 🚚

Wie entsteht dieses Zentralbankguthaben?

  • Wenn die Zentralbank der Geschäftsbank einen Kredit gewährt, damit diese damit ihren eigenen Kund*innen Kredite anbieten kann.

  • Wenn die Zentralbank von der Geschäftsbank Vermögenswerte kauft. Das können zum Beispiel Staatsanleihen, Gold oder Immobilien sein.

Wozu benötigen die Geschäftsbanken das Zentralbankguthaben?

  • Mindestreserve: Das ist das Mindestguthaben auf dem Zentralbankkonto. Wie hoch die Mindestreserve ist, hängt von der Höhe der Guthaben der Kund*innen bei der jeweiligen Geschäftsbank ab. Wenn das Guthaben steigt, dann steigt auch der benötigte Betrag für die Mindestreserve an. Das gleiche gilt natürlich auch, wenn das Guthaben sinkt. 📊

  • Bargeldreserve: Falls mehr Bargeld benötigt wird, als die Geschäftsbank vorrätig hat, muss sie zusätzliches Bargeld von ihrem Zentralbankkonto abheben. 💸

  • Bargeldloser Zahlungsverkehr: Es kommt häufig vor, dass sich Geschäftsbanken untereinander Geld überweisen. Wenn du zum Beispiel von deinem bank99 Konto Geld auf das Konto deiner Freundin bei einer anderen Bank überweist, dann erhöht sich das Giralgeldguthaben bei der anderen Bank. Bei der Zentralbank wird dann der Betrag vom Konto der bank99 auf das Konto der anderen Bank umgebucht. Und erst dann kann die andere Bank das überwiesene Geld auf das Konto deiner Freundin aufbuchen. 🧾

Zinspolitik und Mindestreserven der Zentralbank

Nun fragst du dich bestimmst, wie viel die Bank von "deinem" Geld verleihen darf, oder? Die Zentralbank verlangt von allen Banken, dass sie für die Einlagen ihrer Kunden Mindestreserven bereithalten. Das heißt, dass immer genügend Geld da ist. Zum Beispiel, wenn du Geld von deinem Konto abheben willst. Die Banken dürfen also Buchgeld nicht endlos zu Krediten machen. Was Einlagen genau sind, haben wir übrigens schon in einem Blogartikel zur Einlagensicherung erklärt.

Natürlich zahlt auch jede Geschäftsbank Zinsen an die Nationalbank. Geschäftsbanken sind "normale" Banken, denen wir unser Geld anvertrauen. Wie zum Beispiel die bank99. 🤗 Auch das ist ein Grund, warum die Banken nicht unbegrenzt Kredite vergeben können. Und es gibt auch noch viele andere Regeln, die die Banken gegenüber der Zentralbank einhalten müssen. Deshalb prüfen sie sehr gut, wie viele Kredite sie vergeben können.

Aktive und passive Geldschöpfung: das ist der Unterschied

Mit welchen Mitteln kann die Geldmenge erhöht werden?

Aktive Geldschöpfung durch Kreditvergaben

Die Zentralbank vergibt Kredite an die Geschäftsbanken. Dieses neue Buchgeld (Giralgeld) wird dann auf dem Konto der jeweiligen Bank gut geschrieben.

Die Bank gibt es dann an viele verschiedene Kreditnehmer*innen weiter. Nämlich an jede*n, der*die bei dieser Bank einen Kredit aufnehmen möchte. Wenn die Bank einen Kredit vergibt, dann macht sie dieses Geld auf dem Konto des*der Kreditnehmer*in verfügbar. Und der*die kann dann damit zum Beispiel einkaufen oder sich ein neues Auto leisten. 💸

Auch bei uns gibt es einen Kredit, der genau zu dir passt. Unseren rundumkredit99 kannst du ganz unkompliziert und einfach online beantragen. Und natürlich kannst du auch einen bestehen Konsumkredit umschulden. So hast du mehr Geld, um dir schnell etwas zu kaufen. Und gleichzeitig trägst du zur Geldschöpfung bei. 😁 

Passive Geldschöpfung durch Bargeldeinzahlung

Wenn du Bargeld auf dein Konto einzahlst, dann schaffst du Giralgeld. Denn es gibt nun Geld auf deinem Konto, das vorher noch nicht da war. Passive Geldschöpfung bedeutet also, dass Einlagen einfach anders verteilt werden: Geld, das vorher nicht zur Geldmenge gehört hat (also Bargeld), wird zu Giralgeld. Das gehört nun zur Geldmenge und du kannst damit bargeldlos einkaufen. 💳

Wir alle tragen also durch unseren alltäglichen Umgang mit Geld zur Giralgeldschöpfung bei.

Wie wird die Geldschöpfung begrenzt?

Damit die Giralgeldschöpfung kontrollierbar bleibt, wird sie also durch verschiedene Regeln begrenzt:

  • Staatliche Verpflichtung zu Mindestreserven bei der Zentralbank: Das Guthaben dort darf also nicht unter einen gewissen Betrag fallen.

  • Liquiditätsvorsorge der Banken: In jeder Bank muss immer eine gewisse Menge an Bargeld vorhanden sein. So wird sichergestellt, dass Bargeldabhebungen der Bankkund*innen jederzeit möglich sind.

Wir hoffen, dass unsere Erklärung zur Geldschöpfung ein wenig Licht ins Dunkel gebracht hat. Schon spannend, was an so ein paar bedruckten Papierscheinchen alles dranhängt, oder? 😉

Könnte dieser Beitrag auch deiner Familie, deinen Freund*innen oder Bekannten gefallen? 💛 Dann teile ihn doch mit ihnen das würde uns sehr freuen. 📨 

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